Symbol   Quatember

Startseite
Inhalt
Inhalt 1964
Autoren
Themen
Stichworte

Am Straßenkreuzweg
von Eugen Weschke

LeerDas Gedicht „Auf den Tod eines Kindes”, das wir im Johannisheft (S. 143) brachten, veranlaßte eine Leserin, uns auf ein weiteres Gedicht aufmerksam zu machen, das einem bei einem Verkehrsunfall umgekommenen Kinde gewidmet ist. Der Vater des Kindes hat es selber verfaßt und in seine Gedichtsammlung „Am Straßenkreuzweg” aufgenommen (Verlag Herbert Renner, Berlin 1957, 6.20 DM). Die schönen Verse, die wir mit Genehmigung des Verlages hier abdrucken, zwingen uns noch einmal, über diesen „neuen” Tod nachzudenken, der seine Opfer gerade unter den Kindern sucht und so sinnlos erscheint und der doch nur einen Schleier über die Gedanken breitet, die Gott über uns hat (Jer. 29, 11):

Am Straßenkreuzweg liegst Du stumm: Dich traf der Tod.
Auf Deiner Stirne formt sich die Kontur
Der Rose, wie sie blüht in unserm Garten, rot.
Dein Blut verrinnt, verrinnt in dunkler Spur.

Die Lieder Deines jungen Lebens strömen aus.
Tasten und Saiten - verwaist schweigen sie still,
Und Deine Hände ruhen (wie im Schlaf zu Haus). -
Verklungen. Ob ein neues Lied beginnen will?
Quatember 1964, S. 190

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-12-03
Haftungsausschluss