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„Die großen Dome”
von Edith Thomas

LeerSie bringen im „Quatember” ein Gedicht, das keinen guten Anfang des neuen Jahres bedeutet. Ich bin sehr traurig und zornig. Das Gedicht ist sprachlich nicht besonders gut, inhaltlich lieblos und engherzig. Nein, die großen Dome bieten keine Garantie, daß „die Andacht glüht” und „in Altären (in - worin? Der Altar ist ein Tisch!) die Weisheiten wohnen.” In den herrlichen Kirchen Ravennas betet man nicht. Man besichtigt, vielleicht ergriffen, aber mehr nicht. Das ist nur ein Beispiel. Man könnte viele bringen. Die hannoversche Landeskirche ist nicht für Mehrzweckräume. Aber Pfarrer N. N. sagte: „Ich kann im Saal einen Gottesdienst halten, aber nicht in der Kirche Jugendarbeit u. s. w.” Wie häßlich ist das gesagt: „Wo alles da ist, nur das Heilige nicht.” Und „das Wunder aber sitzt im Turm und friert”. Wie wenn wir das bestimmen, darüber verfügen könnten, wo das Heilige wohnt!

Und was soll es eigentlich? Wir werden vermutlich keine Dome mehr bauen können, und viele Gemeinden werden froh sein, wenn sie einen Mehrzweckraum haben. Ob sie ihre Dome mit ihrem Gebet heiligen, liegt an ihnen.

Quatember 1983, S. 124

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-09
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