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Liturgie in Bewegung
von Heinz Henche

LeerDie Einladung zum 4. Berneuchener Gespräch in Kloster Kirchberg (vom 3. bis 6. Mai 1984) erging durch den Arbeitskreis für Gegenwartsfragen (H. R. Müller-Schwefe) und den Liturgischen Arbeitskreis (A. Völker) der Evangelischen Michaelsbruderschaft in Verbindung mit der Evangelischen Akademie Arnoldsheim (W. Wucher). Die in Klammern genannten Herren bildeten die Tagungsleitung. Die Liste der Teilnehmer enthielt 41 Namen, davon waren 28 Männer und 13 Frauen. Rund die Hälfte waren Michaelsbrüder (20, davon ein Gastbruder und eine Jungschwester der Jungbruderschaft St. Michael). Unter den anderen Gästen waren sechs Nichttheologen, eine Vikarin, drei Pfarrer, drei Studentinnen und ein Student. Die Zusammensetzung war farbig und vielversprechend. Als Referenten waren angegeben und auch alle erschienen: Prof. Adolf Köberle, Prof. Peter Cornehl, Prof. Muck aus Wien und Dr. Blankesteijn aus Hilversum.

LeerAls Thema waren zwei Sätze aus dem „Berneuchener Buch” von 1926 angeführt: „Der Formwille der evangelischen Kirche ist ein notwendiger Erweis ihres Lebens” und „Es gibt keine unwandelbare Form”. Es sollte geprüft werden, wie sich Formwille und Formwandlung zueinander verhalten in Spannung und Verschränkung.

LeerDas Extrem der Formwandlung und Erneuerung gottesdienstlicher Gestalt vertraten vehement und engagiert die beiden ausländischen Gaste. Der Semiotiker Prof. Muck, dessen Ausführungen nur unvollkommen zu folgen war, setzte statt „Form” den seiner Meinung nach besseren Ausdruck „Gestalt” und forderte eine Vielfalt von Gestaltungen, die man sich vorstellen und aneignen müsse. Mit einer Reihe von Teilnehmern machte er auch „Übungen zur Raumerfahrung”. Dr. Blankesteijn kritisierte den auf „Einheit” angelegten kirchlichen Kurs in Fragen des Gottesdienstes. Die „Lima-Liturgie” nannte er als Beispiel. Dem setzte er die Notwendigkeit einer größtmöglichen Vielfalt entgegen. Er berichtete von eigenen Experimenten einer überkonfessionellen und überregionalen Gruppe, die er monatlich einmal in der Aegtenkapel in Amersfoort veranstaltet. Jedesmal hat der Gottesdienst einen anderen Verlauf. Erwachsene stehen in Gruppen beieinander, wechseln auch untereinander ab. Die Kinder werden beschäftigt, aber nicht zum Stillsitzen oder Stillschweigen angehalten. Sie singen mit, spielen, fragen, sorgen für Bewegung im Raum. Farbige Dias illustrierten das Vorgetragene. Auch ein Leitblatt, wie es die Gottesdienstbesucher in die Hand bekommen, gab Einblick in die Art dieses neuen Versuches. Man konnte sich davon überzeugen, daß das Grundmodell der Messe mit allen Ordinariumsstücken beibehalten (bzw. für niederländische Verhältnisse neu eingeführt) war und daß für die verschiedensten Proprien neue Texte formuliert waren.

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LeerDie Ausführungen Blankesteijns fanden durchweg positives Echo. Auch an Hochschul- und Universitätsgemeinden (Wien, Hamburg) gibt es derartige Versuche, wie die Professoren Cornehl und Müller-Schwefe, auch Prof. Schmidt-Lauber, bestätigten. Die Öffnung der Liturgie zur „Welt” hin sollte, so weit irgend möglich, vollzogen werden.

LeerDen beachtlichen Mittelpunkt der Tage bildete das Referat von Prof. Dr. Cornehl, Nachfolger von Prof. Müller-Schwefe als Ordinarius für Praktische Theologie an der Universitat Hamburg. Sein Thema lautete: „Von den frühen Berneuchener Ansätzen zur Gottesdiensterneuerung heute”. Den ursprünglichen Berneuchener Ansatz, zu ersehen aus frühen Schriften Karl Bernhard Ritters („Kultur und Raum” 1925) und Wilhelm Stählins („Fieber und Heil in der deutschen Jugendbewegung” 1922), aus dem „Berneuchener Buch” (1926) und den frühen Ordnungen des „Deutschen Doms”, skizzierte Cornehl mit vier Stichworten:
a) Raumerlebnis und Körpererfahrung,
b) Symbolhandlung,
c) Gestaltete und erlebte Zeit,
d) freie Aneignung des geschichtlich Überkommenen.

LeerAnders als bei anderen Liturgischen Bewegungen früherer Zeit handelt es sich bei den genannten Stichworten nicht um theologische, sondern um phänomenologische Begriffe. Eben diese gleichen Begriffe seien in der gegenwärtigen Diskussion um die Liturgie aktuell. Zu den einzelnen Stichworten führte Cornehl näher aus:

a) Zum Raumerlebnis das Neubewußt-Werden der verschiedenartigen Raumgestaltungen: Dome, Kirchen.Kreuzgänge, Kapellen, Krypten, Altarräume. Erfahrungen mit „durchbeteten Räumen”. Folgerungen für Kirch-Neubauten (Architekt Langmaack!). Bewußter Vollzug von Körperhaltungen (Sitzen, Knieen, Stehen, Schreiten, Gebetsgebärden, signatio crucis).
b) Zur Symbolhandlung. Hier verwies der Referent mit Nachdruck auf das „faszinierende und hochmoderne” Berneuchener Buch, seine Abwertung liberaler Feiergestaltungen und historisierender Orientierung und die „kühnen Perspektiven” der Auswirkungen des Gottesdienstes auf das gesamte Leben. „Gestaltwerdung des ewigen Wortes”. Kritisch angemerkt wurde jedoch der „konservative Grundzug” des Berneuchener Buches und seine Naturromantik. Die von Paul Tillich geforderte Ausweitung des Symbolbegriffes auf die technische Welt (die „zweite Schöpfung”!) ist von den anderen Herausgebern des Buches nicht akzeptiert worden.

LeerAls „schönste Neuschöpfung” der ältesten Abendmahlsfeier im „Deutschen Dom” (1926) zitierte Cornehl das „Offertorium” mit den Dankgebeten über Brot und Wein:
Erster Helfer bringt das Brot zum Altar und spricht:
‚Lasset uns danksagen dem Herrn /
der uns darreicht das tägliche Brot /
Er gibt den Samen /
und läßt ihn aufwachsen aus dem Schoß der Erde /
Er segnet das Korn mit den Kräften der Sonne /
Er läßt es reifen /
und teilt es aus zur Nahrung /
für uns geopfertes Leben.

Lob und Preis sei Ihm /
dem Heiligen /
dem Erbarmer /
der auch Seines Sohnes nicht verschont hat /
sondern hat Ihn für uns alle gegeben /
das Brot, das vom Himmel kommt /
und gibt der Welt das Leben.’

Pfarrer nimmt das Brot an und spricht:
‚Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens /
Wer von diesem Brote essen wird /
der wird leben in Ewigkeit.’

(Er setzt das Brot nieder auf den Altar und betet):
‚Wir danken Dir, heiliger Vater, für das Brot des Lebens /
Jesum Christum, Deinen Knecht’.

(Helfer: ‚Dir sei Ehre in Ewigkeit!’)

Zweiter Helfer mit dem Wein:
‚Lasset uns danksagen dem Herrn /
der uns darreicht die Frucht des Weinstocks /
Er hat es also geordnet, daß der Weinstock wurzelt im Erdreich /
und aufwächst zum Licht /
Er läßt Seine Sonne scheinen /
und die Reben am Weinstock tragen Frucht /
Er wandelt den Stoff der Erde in den Saft der Traube /
und der Wein empfängt in der Läuterung Kraft und Feuer.

Lasset uns Ihn loben und anbeten /
der gepflanzt hat Seinen heiligen Weinstock Jesum Christum /
und läßt ihn wachsen über die ganze Erde /
und Seine Reben tragen Frucht ohne Ende.’

Pfarrer nimmt den Wein an und spricht:
‚Christus spricht: Ich bin der Weinstock /
ihr seid die Reben /
wer in Mir bleibet und Ich in ihm /
der bringt viel Frucht.’

(Er setzt den Kelch nieder auf den Altar und betet):
‚Wir danken Dir, heiliger Vater /
für den lebendigen Weinstock /
Jesum Christum, Deinen Knecht.’

Helfer: ‚Dir sei Ehre in Ewigkeit!’ ”

(zitiert nach der 2. Auflage der „Deutschen Messe” 1937)
LeerDieses „Offertorium” wurde noch ausgeweitet durch die Einsammlung der Gemeindekollekte, die mit einem Gebet auf den Altar niedergelegt wurde. Auch „Hingabe und Opfer” des Lebens der Feiernden wird betend mitvollzogen.

LeerSpäter sind diese „Handlungen” der Helfer und der Gemeinde ersetzt worden durch ein kurzeres, theologisch sorgfältig formuliertes „Darbringungsgebet”.
c) Zur gestalteten und erlebten Zeit. Durch Gebet und Liturgie wurde der Versuch unternommen, die Zeit zu strukturieren: das Jahr, die Woche, der Tag: Kirchenjahr, Wochenspruch, Tageszeitengebet. Mit dem „Gebet der Tageszeiten” wurde der Tag bewußt durchgestaltet. Die Vorsprüche dienten dem besonders. Beispiel: der Vorspruch zum Mittagsgebet:
„Herr, unser Gott, laß uns vor Dir stehen, gib uns Sammlung in allen Geschaften des Tages, richte uns aus, daß wir suchen das Eine, daß wir tun, was not ist. Hilf uns, daß wir Dich nie verlieren”.
(Dieser Vorspruch ist nicht, wie der Referent sagte, im Tagzeitenbuch gestrichen worden. Er hat nur einen veränderten Wortlaut:
„Auf der Höhe des Tages halten wir inne / Lasset uns Herzen und Hande erheben zu Gott / der unseres Lebens Mitte ist. Herr, unser Gott, laß uns vor Dir stehen mitten im Tagewerk / Richte uns aus, daß wir suchen das Eine, daß wir tun, was not ist. Laß uns (allezeit) wandeln vor Deinen Augen”.)
LeerDie Wochensprüche sind von Anbeginn in den „Evang. Jahresbriefen” veröffentlicht und immer wieder neu durchdacht und z. T. ausgewechselt worden. Im Zusammenhang damit wurden den einzelnen Wochentagen bestimmte Morgen- und Abendlesungen zugewiesen. Der Versuch W. Stählins, in Zusammenarbeit mit Hauptpastor Knolle, Hamburg, das Kirchenjahr neu zu „konstruieren”, hatte keinen Erfolg. Lediglich einzelne datierte Gedenktage wurden gesamtkirchlich wieder ins Bewußtsein gerückt, z. B. der Johannistag (24. 6.), der Aposteltag („Peter und Paul” 29. 6.), der Michaelistag (29. 9.).

LeerAls wesentlich für die „gestaltete Zeit” wurden die Zäsuren und Zyklen bezeichnet: Prägung der Seele und des Unbewußten durch Regelmäßigkeit und Wiederholung. Natürlich wohnen fixierten Ordnungen auch Gefahren der Verhärtung inne.
d) Zur Geschichte des Gottesdienstes. Als die Berneuchener mit neuen gottesdienstlichen Versuchen begannen, wußten sie noch nicht viel von der Tradition und Geschichte der Liturgie. Vor allem fehlten ihnen die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Liturgik. So konnten sie sich eine gewisse „Frechheit” der Gestaltung erlauben. Da mußte sich spater einiges ändern, ob zum Besseren, darüber kann man verschiedener Meinung sein.

LeerWie haben sich diese Ansätze der Frühzeit welter entwickelt? Manche Anfänge sind frühzeitig zurückgenommen worden. Gründe:
a) starke Angriffe der Theologen (Karl Barth, Paul Althaus, Otto Dietz). Die heftige Diskussion um das Berneuchener Buch wurde nach 1933 durch andere Themen verdrängt.
b) Kritik der Liturgiewissenschaftler (Gerhard Kunze);
c) kompromittierende Nahe des Symbolbegriffs zur „Blut- und Bodentheologie” der „Deutschen Christen”.

LeerMan begab sich in den „Schutz der Tradition”. Um 1937 und vor allem nach 1945 werden die Ordnungen klassischer, kirchlicher und damit „langweiliger”(!). (Siehe Stählin „Via vitae” Seite 573/574).

LeerIn den genannten Punkten sind die Probleme heutiger liturgischer Erneuerungsfragen enthalten. Das konnte nur angedeutet werden:

a) Raumerfahrung bei Kirchentagen und Freizeiten (Geistlichen Wochen). Spiel biblischer Szenen, Prozessionen durch verschiedene Raume mit ihrem verschiedenen Hall, dabei Benutzung von Kerzenlicht. Gewarnt wurde davor, diese Dinge zu einer Modeerscheinung zu machen. Wer Erfahrungen gemacht hat, soll andern mit Rat zur Seite stehen.
b) Symbolische Gestaltung. Symbole dienen nicht nur der Transparenz geistlicher Wirklichkeiten, sondern dienen zur Konfliktbearbeitung und zur Kennzeichnung von „Bruchstellen” im Seelenleben. Kreuz, Opfer, Kreuzweg, Entzweiung und Versöhnung sind die wichtigsten Gestaltungspunkte im modernen Leben. Die Heranziehung von Symbolen aus dem technischen Bereich ist immer noch nicht genügend geklärt.
c) Zeitgestaltungen . Dem modernen Gefühl für „Timing” steht die Beobachtung gegenüber, daß z. B. bei Osternachtfeiern die Zeitgrenzen unbewußt und ohne Schwierigkeiten erheblich ausgeweitet werden. Es muß unterschieden werden zwischen Zeiten der Fülle und der Kargheit, also zwischen Fasten- und Freudenzeiten. Als ganz neues Moment kommen hier Erfahrungen aus der neuen Medienlandschaft hinzu.
d) Geschichte. Es kann nicht bei überlieferten Formen und Strukturen bleiben, die Tradition muß weiterentwickelt werden, neue Aufgaben müssen erkannt werden.

LeerFür einen Michaelsbruder, der die liturgische Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart miterlebt und mitvollzogen hat, war es sehr interessant, die auf der Auswertung der vorhandenen Literatur basierenden Ausführungen des Wissenschaftlers zu horen. Er konnte nur bestätigen: so ist es gewesen und so ist es weiter verlaufen. Die Ergebnisse der in drei Gruppen geführten Aussprache wiederzugeben ist schwierig. Es seien deshalb nur die Themen genannt:
1. Die Relevanz der Liturgie für die Welt (Wer führt die Gesprächspartner zusammen? Wie geht die Arbeit der „Baustelle Gottesdienst” weiter?)
2. Das Verständnis von Gottesdienst und der Bruch der Generationen (Strukturwandel, änderung des „Integrals” bei der jungen Generation, die Jugend hört nicht mehr auf die Alten, vielmehr müssen die Alten auf die Jugend hören).
3. Liturgie und Gemeinde (Was tut der Pfarrer, der neue Wege des Gottesdienstes versuchen möchte und auf den Widerstand der konservativen Gemeindeglieder stößt? Was ist zu tun, wenn das Umgekehrte geschieht?)

LeerBevor die drei Gruppen auseinandergingen, kam von Michaelsbruder Pfalzgraf aus dem Elsass noch ein sehr nachdrücklicher Hinweis darauf, daß bisher eigentlich immer nur von der „Horizontalen” des liturgischen Geschehens die Rede gewesen sei. Entscheidend aber sei die „Vertikale”, nämlich Jesus Christus, der eigentliche Liturg. Er erinnerte an die Ausführungen des Hebräerbriefes. In einigen elsässischen Gemeinden gebe es noch die alte Bezeichnung „Fronamt” für den Gottesdienst.

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LeerEs stellte sich heraus, daß das Gespräch nicht nur zwischen Michaelsbrüdern einerseits und Gästen andererseits verlief. Es zeigte sich auch ein nicht geringer Gegensatz innerhalb der Michaelsbrüder. Man konnte den Eindruck haben, daß da einige waren, die von der Weiterarbeit des liturgischen Arbeitskreises keine oder doch nur geringe Kenntnis hatten. Wie anders wäre sonst die häufig geäußerte Frage zu verstehen, wie es komme, daß die liturgische Arbeit der Bruderschaft nach 1945 zum Stillstand gekommen sei? Da war es gut, daß der Liturgische Sekretär, Superintendent Alexander Völker aus Minden in einem Kurzreferat über die Tätigkeit des Liturgischen Arbeitskreises berichten konnte. In den letzten zwölf Jahren sei Karl Bernhard Ritters „Eucharistische Feier” in mehreren Werkwochen aufgearbeitet worden. Mehrere neue Kanongebete wurden formuliert. Drei gregorianische und drei moderne Ordinarium-Melodien wurden zur Wahl angeboten. Introitenreihe und Schriftlesungen sind zusammen mit der Lutherischen Liturgischen Konferenz verabschiedet worden. Gebetstexte wurden überarbeitet, neue Gebete erprobt.

LeerHauptarbeitsgebiet des Liturgischen Arbeitskreises ist zur Zeit die Eindeutschung der gregorianischen Psalmodie. Das Wort-Ton-Verhältnis der meisten Antiphonen hielt einer sachgerechten Uberprüfung nicht stand. Hier muß von Grund auf Neues gestaltet werden. Das wirkt sich auf die Tonmodelle der Psalmodie aus, vor allem, wenn der revidierte Luthertext unterlegt wird. Leider wird dieser Arbeit des Liturgischen Arbeitskreises mit viel Mißtrauen begegnet, oft aus Unkenntnis. Hier erscheint das Festhalten am Bestehenden und Vorhandenen fragwürdig, während andererseits oft zu schnell etwas als „tote Form” und „verkrustete Tradition” bezeichnet wird, das in Wirklichkeit die Freude am Vollzug eines Geschehens ausdrückt, das man kennt und kann - ohne Buch und Blatt in der Hand.

LeerAlso auch in der Michaelsbruderschaft, das war das Fazit der Völkerschen Darstellung, ist „Liturgie in Bewegung”. Wünschenswert bleibt nur, daß auch die Liturgen und Kantoren beweglich werden oder bleiben.

LeerZwei Veranstaltungen verdienen am Schluß noch besondere Erwähnung. Einmal das festliche Beisammensein im Kapitelsaal am Samstagabend, in dessen Mittelpunkt die Festrede von Prof. D. Köberle stand: „Spiel und Fest als Hilfe zum Leben”, schön eingerahmt von kammermusikalischen Darbietungen eines Trios von Studierenden der Bundesakademie Trossingen.

LeerZum anderen die Festliche Messe am Sonntagmorgen, die am Nachmittag zuvor in zweistündiger Beratung vom ganzen Teilnehmerkreis vorbereitet worden war. Man war übereingekommen, „Liturgie in Bewegung” so darzustellen, daß die einzelnen Abschnitte der Eucharistiefeier in verschiedenen Räumen auf verschiedenen Ebenen gefeiert werden sollten. So zog man nach der Predigt, die Prof. Müller-Schwefe über Phil. 3,20 hielt, unter Gesang hinab in die Kellerhalle, und nach der Austeilung des Heiligen Mahles ebenso wieder hinauf in den Kreuzganggarten, wo das Sendungswort und der Segen den Abschluß bildete. Die Gäste waren durchweg zufrieden mit diesem Experiment, und die Michaelsbruder hatten Freiheit und Entgegenkommen gezeigt, so daß alle nach Abschluß der Tagung fröhlich wieder davonfuhren.

Quatember 1984, S. 169-174

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-09-08
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