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Paul Gümbel †
von Dietfried Mundry

LeerAm 25. März 1985 starb im Alter von fast 88 Jahren der Verlagsbuchhändler Paul Gümbel. Durch den Stifterbruder Karl Vötterle und die herstellerische Betreuung des Berneuchener Schrifttums, das anfangs noch im Bärenreiter-Verlag erschien, fand er früh den Weg in die Bruderschaft. Die von ihm mit herausgegebene Zeitschrift „Der Sonntagsbrief” erregte mehrfach Anstoß bei den Nationalsozialisten und führte zur drohenden Schließung des ganzen Unternehmens. Unter hohem persönlichem Einsatz übernahm er unter dem Namen „Johannes Stauda-Verlag” alles evangelische Schrifttum aus dem Bärenreiter-Verlag, so daß beide Bereiche durch den Krieg hindurch gerettet werden konnten. Damals und in den beiden ersten Jahrzehnten nach dem Krieg entstanden in Verbindung mit den Autoren Jörg Erb, Wilhelm Stählin, Karl Bernhard Ritter, Walter Lotz, Rudolf Spieker und vielen anderen die grundlegenden Werke der Bruderschaft, die weit in die Kirche hinein wirkten. Die Autoren wußten meist, was sie dem Rat Paul Gümbels zu danken hatten, nicht nur in gestalterischen und verlegerischen Fragen. Manche Werke wurden durch die hervorragende typographische Gestaltung vorbildlich, so die ersten Ausgaben der „Ordnung der Messe” oder des „Stundengebetes”. Seine persönliche Bescheidenheit ließ ihn oft über Gebühr hinter seinen Autoren zurücktreten. Bruderschaftliches Leben und Berufsarbeit waren in glücklichem Maße vereint.

Quatember 1986, S. 125-126

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-10
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