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Wie Rußland christlich wurde
von Ludolf Müller

LeerWenn das Jahr 988 als das der Taufe Rußlands bezeichnet wird, so soll das nicht heißen, daß in diesem Jahr, gleichsam von einem Tag auf den anderen, das ganze Russische Reich das Christentum angenommen hätte. Einerseits war der „Taufe Rußlands” ein mehr als hundert Jahre währender Prozeß des allmählichen Eindringens des Christentums nach Rußland vorausgegangen, und andererseits war die Taufe des Fürsten Wladimir und der Bevölkerung von Kiew nur der Anfang einer Entwicklung, in deren Verlauf das Christentum allmählich in die weiten Räume und in alle Gesellschaftsschichten des großen Russischen Reiches eindrang.

LeerDieses Reich war im 9. Jahrhundert längs der großen Wasserstraßen entstanden, auf denen skandinavische kriegerische Kaufleute, von der Ostsee kommend, durch die weite, von slawischen, baltischen und finnischen Stämmen besiedelte osteuropäische Ebene bis in die Länder um das Kaspische und Schwarze Meer plündernd, raubend und Handel treibend vorstießen. Zentrum dieses Reiches wurde schon im 9. Jahrhundert Kiew, am hohen Ufer des Dnjepr. Von hier aus erreichte eine starke Kriegsflotte mit skandinavischen und slawischen Kriegern an Bord im Jahre 860 Konstantinopel, die reiche Kaiserstadt am Bosporus, und versuchte vergeblich, sie zu erobern.

LeerIm Gegenzug entfalteten die Griechen, bald nach Überwindung der unmittelbar drohenden Gefahr, eine rege diplomatische und missionarische Tätigkeit, um die Russen aus gefährlichen Feinden zu geschätzten Handelspartnern, zu militärischen Verbündeten und zu Glaubensgenossen zu machen. Zwar gab es nach raschen Anfangserfolgen immer wieder auch Rückschläge. Aber um die Mitte des 10. Jahrhunderts war es schon soweit, daß das Christentum in den führenden Schichten des Kiewer Reiches festen Fuß gefaßt hatte. Auch die damalige Regentin des Reiches, die verwitwete Fürstin Olga, die Großmutter Wladimirs des Heiligen, ließ sich taufen und reiste selbst nach Konstantinopel, offenbar, um über die Christianisierung ihres Landes und die Einrichtung einer kirchlichen Organisation zu verhandeln. Als diese Verhandlungen nicht zu ihrer Zufriedenheit abgeschlossen werden konnten, wandte sie sich im Jahre 959 an den ranghöchsten Herrscher des christlichen Westens, den deutschen König Otto den Großen, mit der Bitte, er möge Glaubensboten und einen Bischof nach Kiew senden. Aber der von Otto nach Kiew gesandte Mönch Adalbert aus Trier kehrte unverrichteter Dinge zurück. Er wurde wenige Jahre später (968) von Otto dem Großen zum ersten Erzbischof von Magdeburg bestimmt.

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LeerDie Zeit war noch nicht reif gewesen für die Christianisierung des ganzen Russischen Reiches. Olgas Sohn Sswjatossláw und zuerst auch dessen Sohn Wladimir blieben Heiden. Erst eine besondere politische Konstellation veranlaßte Wladimir, sich und sein Volk taufen zu lassen. Im Jahre 986 geriet der junge byzantinische Kaiser Basileios II. durch eine Niederlage gegen äußere Feinde und durch einen bedrohlichen Aufstand eines Usurpators im Inneren seines Reiches in eine äußerst schwierige Situation. In dieser Notlage wandte er sich an den Kiewer Fürsten um Hilfe. Wladimir versprach die Entsendung von 6000 Kriegern, forderte aber als Gegenleistung die Hand der Anna, einer unverheirateten Schwester des Kaisers.

LeerEhen einer „purpurgeborenen” byzantinischen Prinzessin mit fremden Fürsten wurden vom byzantinischen Kaiserhaus höchst ungern gestattet. Aber diese extreme Notlage zwang Basileios, auf die Forderung Wladimirs einzugehen. Voraussetzung für diese Ehe war aber, daß Wladimir sich taufen ließ und daß er das Christentum zur Staatsreligion seines Reiches machte. Beide Seiten waren an der Erfüllung dieses Vertrages aufs äußerste interessiert. Für Basileios und seine Dynastie bedeutete er die Errettung aus tödlicher Bedrohung, für Wladimir eine außerordentliche Erhöhung des Ansehens seiner Person und seines Reiches im internationalen diplomatischen und militärischen Kräftespiel.

LeerSo ließ Wladimir sich, wahrscheinlich am 6. Januar 988, in Kiew oder einer fürstlichen Residenz in der Umgebung von Kiew taufen und erfüllte damit die unerläßliche Voraussetzung für die Ehe mit der byzantinischen Prinzessin. Im April des gleichen Jahres, sobald die Schiffahrt auf dem Dnjepr und auf dem Schwarzen Meer wieder möglich war, sandte Wladimir von Kiew aus seine 6000 Krieger nach Konstantinopel, und etwa gleichzeitig trat die byzantinische Kaisertochter den Weg von Konstantinopel nach Kiew an, der ihr gewiß bitter schwer gewesen ist. Im Sommer 988 fand dann die Eheschließung und die Taufe der Bevölkerung von Kiew im Dnjepr statt. Dies ist die äußere, politische Seite des Geschehens.

LeerIn der Geschichtsschreibung unserer Zeit wird sie gewöhnlich in den Vordergrund gerückt, und oft läßt man nur sie allein gelten. Vielleicht wird noch hinzugefügt, daß Wladimir auch politisch-ideologische Gründe für den Übertritt zum Christentum gehabt habe. Er habe nämlich erkannt, daß für die neue, „feudale” Gesellschaftsordnung, die sich zu dieser Zeit aus der bäuerlich-patriarchalischen entwickelt habe, das Christentum ein besser geeigneter ideologischer Überbau gewesen sei als die vorchristliche, heidnische Religion. Daß Wladimir für den religiös bedeutsamen Schritt auch religiöse Gründe gehabt haben könnte, wird meist gar nicht in Erwägung gezogen. Wladimir hat keine schriftlichen Werke hinterlassen, und es ist schwer zu sagen, was er wirklich gedacht und geglaubt hat. Immerhin gibt es einige vertrauenswürdige Nachrichten über ihn, die zeigen, daß er sich in einigen seiner politischen Handlungen auch von rein religiösen Motiven hat bestimmen lassen.

LeerWir besitzen einen schönen Bericht aus alter Zeit, in dem die Geschichte der Bekehrung Wladimirs nun gerade von diesem Blickwinkel aus dargestellt wird. Er stammt aus der sogenannten Nestorchronik, einem Geschichtswerk, das um das Jahr 1100 in altrussischer Sprache im Kiewer Höhlenkloster entstanden ist. Gewiß war es ein Mönch, der diesen Bericht verfaßt hat (ob er gerade Nestor hieß, ist ungewiß, aber auch nicht so schrecklich wichtig). Er erzählt die Geschehnisse folgendermaßen:

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LeerIm Jahre 986 kommen Bulgaren von der mittleren Wolga, die sich seit Anfang des 10. Jahrhunderts zum Islam bekannten, zu Wladimir und versuchen, ihn zu ihrem Glauben zu bekehren. Wladimir weist sie ab, besonders weil Muhammed das Weintrinken verbiete. Er sagt: „Den Russen ist es Freude, zu trinken; ohne das können wir nicht sein.” Dann kommen „Deutsche von Rom” und empfehlen ihm ihren Glauben. Aber Wladimir antwortet: „Geht wieder nach Hause, denn unsere Väter haben das nicht angenommen.” Vielleicht wird damit angespielt auf die obenerwähnte Missionsgesandtschaft der Westkirche aus dem Jahr 961, die der Vater Wladimirs in der Tat „nicht angenommen” hatte. Sonst wird dieser Missionsversuch des Westens in den russischen Quellen nicht erwähnt.

LeerNach den Deutschen kommen Juden. Sie verleumden die Christen und preisen ihre Religion. Aber Wladimir fragt sie: „Wo ist euer Land?” Sie müssen zugeben, daß sie durch Gottes Zorn aus dem Land der Verheißung vertrieben sind. Wladimir weist sie zurück, weil er nicht glauben kann, daß Gott ihr „Gesetz” (d. h. ihre Religion) liebt, wenn er ihnen ihr Land genommen und sie über die Welt hin zerstreut hat. Schließlich kommen die Griechen. Ein griechischer „Philosoph” belehrt Wladimir ausführlich über die Mängel der anderen Religionen und schildert ihm dann die Heilsgeschichte vom Beginn der Welt bis zu ihrer Vollendung. Wenn er, Wladimir, beim Jüngsten Gericht zur Rechten des Weltenrichters stehen wolle, so müsse er sich taufen lassen.

LeerWladimir schiebt die Entscheidung hinaus und berät sich mit seinen Bojaren und den Ältesten der Städte. Die geben ihm den Rat, er solle eine Gesandtschaft herumschicken und den Glauben der einzelnen Völker an Ort und Stelle erkunden lassen. Sie fahren zunächst zu den islamischen Bulgaren an die Wolga; dann zu den Deutschen nach Westeuropa und von dort zu den Griechen nach Konstantinopel. Von den Juden ist nicht mehr die Rede. Nach Kiew zurückgekehrt, berichten sie von ihren Erfahrungen. Bei den Moslems fühlen sie sich abgestoßen: „Es ist keine Freude bei ihnen, sondern Trauer und großer Gestank. Nichts Gutes ist ihr Gesetz.” Bei den Deutschen ist es nicht viel besser. „Wir sahen sie viele Gottesdienste halten in den Kirchen, aber keinerlei Schönheit haben wir gesehen.” Aber über den Gottesdienst der Griechen sagen sie: „Wir wissen nicht, ob wir im Himmel waren oder auf der Erde. Denn einen solchen Anblick und eine solche Schönheit gibt es nicht auf Erden. Dort weilt Gott bei den Menschen, und ihr Gottesdienst ist besser als der aller anderen Länder; denn wir können diese Schönheit nicht vergessen.”

LeerDaraufhin sagen die Bojaren zu Wladimir: „Wenn die griechische Religion schlecht wäre, so hätte deine Großmutter Olga sie nicht angenommen, die doch weiser war als alle anderen Menschen.” Nun erklärt sich Wladimir bereit, die Taufe nach dem Ritus der Ostkirche zu empfangen. Seltsamerweise tut er es dann aber doch nicht, sondern zieht mit einem Heer vor die griechische Stadt Cherson (Kórssun) auf der Krim und nimmt sie nach langer Belagerung ein. Von hier aus schickt er eine Gesandtschaft an die Kaiser Basileios und Konstantin in Konstantinopel und droht, er werde auch ihre Stadt einnehmen, wenn sie ihm nicht ihre Schwester Anna zur Ehe geben.

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LeerDiese sind dazu bereit, aber nur unter der Bedingung, daß er sich zuvor taufen lasse. Er verspricht, das zu tun, die Kaisertochter kommt nach Cherson. Da erkrankt Wladimir an seinen Augen und wird blind. Die Kaisertochter rät ihm, sich taufen zu lassen, dann werde er wieder sehend werden. Wladimir folgt dem Rat, läßt sich taufen und wird im Augenblick der Taufe wieder sehend. Als die Gefolgschaft Wladimirs dies Wunder sieht, lassen viele aus der Gefolgschaft sich gleichfalls taufen. Nach der Taufe findet die Hochzeit statt.

LeerDanach kehrt Wladimir mit der ihm nun angetrauten byzantinischen Prinzessin nach Kiew zurück. Hier befiehlt er, die Götzenbilder, die auf seinen Befehl acht Jahre zuvor aufgestellt worden waren, zu zerstören, den Hauptgötzen Perún in den Dnjepr zu werfen. Dann sendet er durch die ganze Stadt und läßt verkünden: „Wer sich morgen nicht am Fluß einfindet, der sei mir feind!” Das Volk folgt dem Befehl. Es sagt: „Wenn das nicht gut wäre, so hätten der Fürst und die Bojaren das nicht angenommen.” Die ganze Bevölkerung steigt in den Dnjepr, und die Priester, am Ufer stehend, sprechen die Gebete und die Taufformeln.

Leer„Und dies zu sehen, war eine Freude im Himmel und auf Erden. So viele gerettete Seelen! Nur der Teufel stöhnte und sagte: ‚O weh mir, daß ich von hier verjagt werde.’ Wladimir aber war froh, daß er Gott erkannt hatte, er selbst und sein Volk. Und er schaute auf zum Himmel und sprach: ‚Christus Gott, der du Himmel und Erde geschaffen hast, schaue herab auf dies dein neues Volk und gib ihnen, o Herr, dich zu erkennen, den wahren Gott, wie dich die anderen christlichen Länder erkannt haben.’ Und er errichtete Kirchen, wo früher Götzen gestanden hatten und ließ in allen Städten und Dörfern die Menschen zur Taufe führen und sandte hin und ließ die Kinder der vornehmen Familien holen und gab sie zur Bücherlehre; die Mütter dieser Kinder aber weinten um sie, denn sie waren noch nicht fest im Glauben, sondern sie weinten um sie wie um Tote.”

LeerDieser Chronikbericht über die Taufe Rußlands hat sich dem Geschichtsbewußtsein der russischen Gläubigen und überhaupt des russischen Volkes tief eingeprägt. Die Taufszene, wie sie hier geschildert ist, ist auf dem Sockel des Denkmals Wladimirs des Heiligen in Kiew in Erz gegossen, und die Worte seines Gebetes sind über dem Portal der ihm geweihten Kirche in Kiew in Stein gemeißelt.

LeerDieser Bericht ist natürlich keine zeitgenössische, protokollierende Niederschrift; er ist mehr als hundert Jahre nach dem Ereignis aus mancherlei verschiedenen, zum Teil sich widersprechenden Nachrichten zusammengestellt; er ist hagiographisch stilisiert, vieles ist legendär, manches faktisch falsch. Aber viel Wesentliches ist doch auch richtig erfaßt. Der Chronist sieht richtig, daß es in der Umgebung des noch heidnischen russischen Reiches verschiedene Hochreligionen gab, die sich gewiß auch in der einen oder anderen Weise bemüht haben, den russischen Fürsten und durch ihn das ganze russische Volk für ihre Religion zu gewinnen; richtig sieht er auch, daß es in Rußland selbst verschiedene Bestrebungen gab, sich der einen oder der anderen Religion anzuschließen; endlich hat er auch darin recht, daß in diesem Wettstreit der Religionen das griechische Christentum aus geopolitischen und kulturellen Gründen von Anfang an die besten Erfolgsaussichten hatte.

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LeerDie politischen Ereignisse, die zur Taufe Wladimirs geführt haben, versteht er nicht in ihrem konkreten Zusammenhang zu erfassen; aber er weiß doch, daß die Verschwägerung Wladimirs mit dem byzantinischen Kaiserhaus dabei eine wichtige Rolle gespielt hat. Am wichtigsten aber sind für ihn, den Mönch, die religiösen Gründe, die Wladimir zur Annahme des Christentums in seiner östlich-orthodoxen Ausprägung veranlaßt haben. Er hat sie nicht gewußt, nicht wissen können, ebensowenig, wie der moderne Historiker wissen kann, daß Wladimir das Christentum gewählt hat, weil es ihm günstig erschien als ideologischer Überbau über dem Feudalstaat.

LeerAber der mittelalterliche Chronist steht dem Denken des mittelalterlichen Fürsten vielleicht näher und schildert es darum letztlich vielleicht auch zutreffender als der moderne Historiker, der bei einer Gestalt wie Wladimir dem Heiligen nichts anderes in Rechnung stellt als Willen zur Macht und politischen Kalkül. Noch ein anderes Werk über die Bekehrung Wladimirs und die Folgen, die sein Übertritt zum Christentum für Rußland gehabt hat, ist uns aus dem 11. Jahrhundert überliefert. Der Priestermönch Ilarion, der seit 1051 Metropolit, das heißt ranghöchster Bischof im Kiewer Reich war, hat - wahrscheinlich im Jahre 1049 - in der Kiewer Zehntkirche, wo Wladimir begraben lag, eine Gedächtnis- und Lobrede auf den 34 Jahre zuvor verstorbenen Fürsten gehalten, in der er ihn und sein apostolisches Werk wortgewaltig schildert:

Leer„Es preist mit preisenden Stimmen das römische Land den Petrus und Paulus, durch die sie zum Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, gekommen sind; Asien und Ephesus und Patmos Johannes den Theologen, Indien den Thomas, Ägypten den Markus - alle Länder und Städte und Völker ehren und rühmen ein jegliches den Lehrer, der es im orthodoxen Glauben unterwiesen hat. Preisen denn auch wir nach unserer Kraft mit geringem Lobpreis den, der Großes und Wunderbares vollbracht hat, unseren Lehrer und Unterweiser, den großen Fürsten unseres Landes, Wladimir, den Enkel des alten Igor und Sohn des ruhmreichen Sswjatossláw. Und da Wladimir lebte in seinen Tagen und sein Land weidete mit Gerechtigkeit, Mannhaftigkeit und Verstand, da kam auf ihn die Heimsuchung des Höchsten, da schaute auf ihn das allerbarmende Auge des gütigen Gottes, und in seinem Herzen strahlte auf das Verständnis, zu verstehen die Eitelkeit des Truges der Götzenverehrung und zu suchen den einen Gott, der alle Kreatur geschaffen hat, die sichtbare und die unsichtbare ...

LeerUnd in seinem Herzen erwachte der Wunsch, und er entbrannte im Geist, daß er Christ werde und sein Land - wie es denn auch geschah, da es Gott also gefiel und er die Menschennatur liebt. So entkleidete sich denn unser Fürst, und mit den Kleidern legte er ab das Verderben des alten Menschen, schüttelte ab den Staub der Ungläubigkeit, stieg ein in das heilige Bad und wurde wiedergeboren von Geist und von Wasser. Auf Christus getauft, zog er Christus an und stieg heraus aus dem Bade in weißer Gestalt - ein Sohn der Unvergänglichkeit, ein Sohn der Auferstehung war er geworden ...

LeerDa dies aber geschehen war, ließ er hier nicht enden das Werk seiner Frömmigkeit, offenbarte er nicht nur hiermit die Liebe zu Gott, die in ihm war, sondern wirkte mehr und gebot über sein ganzes Land hin, daß man sich taufen lasse auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und daß die Heilige Dreifaltigkeit in allen Städten klar und lautstimmig gepriesen werde ...

LeerDa begann das Dunkel der Götzenverehrung von uns zu weichen, und die Morgenröte der Frömmigkeit erschien. Da ging die Finsternis des Dämonendienstes unter, und die Sonne des Evangeliums bestrahlte unser Land; Götzentempel wurden zerstört und Kirchen wurden errichtet; Idole wurden zerbrochen und Ikonen der Heiligen erschienen; die Dämonen flohen davon, das Kreuz heiligte die Städte; die Hirten der geistlichen Schafe Christi, die Bischöfe, traten vor den heiligen Altar, darbringend das unblutige Opfer; Priester und Diakone und der ganze Klerus schmückten die heiligen Kirchen und kleideten sie in Schönheit; die Trompete der apostolischen Predigt und der Donner des Evangeliums erfüllten alle Städte mit ihrem Klang; Weihrauch, Gott dargebracht, heiligte die Luft; Klöster erhoben sich auf den Bergen; Mönche erschienen; Männer und Weiber, klein und groß - das ganze Volk füllte die heiligen Kirchen und rühmte, indem es sprach: ‚Einer ist heilig, einer der Herr: Jesus Christus, zum Ruhme Gottes des Vaters. Amen.’ Christus hat gesiegt, Christus hat überwunden, Christus ist König geworden, Christus ist verherrlicht. Groß bist du, Herr, und wunderbar sind deine Werke. Unser Gott, Ruhm sei dir!”

Quatember 1988, S. 58-64

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-14
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