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Gründung des Vereins „pro ecclesia - FÜR DIESE KIRCHE”
von Ernst Hofhansl

LeerLebendiges und vielgestaltiges Christsein innerhalb der Kirche ist das Ziel des neugegründeten Vereins „pro ecclesia”, zu dem sich am Epiphaniastag 1988 in Purkersdorf bei Wien Männer und Frauen zusammengefunden haben. In Anwesenheit des Bischofs der Evangelischen Kirche Österreichs, Dieter Knall, konnten die ersten Schritte zur vereinsrechtlichen Gründungsversammlung am Aschermittwoch gegangen werden. Die Motivation zur Gründung von „pro ecclesia” ist eine doppelte: Spürbare Defizite im Bereich der Einkehr und Meditation, der Freude am Gottesdienst und dem Leben aus dem Reichtum spiritueller Formen waren der eine Anstoß. Den eigentlichen Ausschlag gaben aber letztlich persönliche Erfahrungen der Gründer - einiger Pfarrer und aktiver Laien - im spirituellen Bereich innerhalb kirchlicher Strukturen.

LeerSo schrieb die Gruppe in ihrer Einladung zur ersten Gründungsversammlung: „Speziell in unserer Zeit sucht der einzelne sowohl echte Gemeinschaft und Geborgenheit als auch Stille und Ent-Lastung in der Hektik des Alltags. Sekten, Selbstverwirklichungsgruppen und die New-Age-Welle haben diese Bedürfnisse längst erkannt und Entsprechendes angeboten. Ein wirklich tragfähiges Angebot, das in die Fülle des Lebens hineinführt, kann nach christlicher Überzeugung nur innerhalb der Kirche Jesu Christi auf Erden gemacht werden.” In der Arbeit von „pro ecclesia” muß auch beachtet werden, daß nicht nur solche Menschen, die bereits alle kirchlichen Angebote wahrnehmen, an den künftigen Veranstaltungen teilnehmen, sondern auch jene, die sich ihrer Ortsgemeinde entfremdet haben. Darum wird mit der ökumenischen Weite auch der Wunsch nach Zusammenarbeit mit kirchlichen und staatlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung und der Diakonie verbunden. Die Gruppe hat bewußt den Zusatz „FÜR DIESE KIRCHE” gewählt, um ihre Arbeit in die Gesamtheit der Kirche zu stellen.

LeerDer Verein, dem einzelne wie auch juristische Personen als Mitglieder beitreten können, sieht sich als ein Glied am vielgestaltigen Leib der Kirche. Durch seine Arbeit möchte er einen Schwerpunkt setzen, der dazu beitragen soll, die Fülle der Gaben, die Gott in seiner Kirche gegeben hat, bewußt zu machen.

LeerDie Gruppe von Männern und Frauen, die sich hier sammelt, ist unterwegs, die rechte Gestalt einer solchen geistlichen Gemeinschaft zu finden. Denken die einen in die Richtung eines „Verpflichtetenkreises”, so ist anderen wichtig, daß Meditation und geistliche Übung in unserer Kirche gepflegt und in der Kirche fruchtbar werden. So ist mit der Gründung von „pro ecclesia - FÜR DIESE KIRCHE” eine österreichische Variante des Berneuchener Dienstes geplant, deren Wachsen im Gebet aber auch in finanzieller Hinsicht mitgetragen werden sollte. ...

Quatember 1988, S. 88-89

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-03-14
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