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Dem Licht entgegen
von Christiane Nolting

Jona

Jona
Robert Eberwein
Jona,
jemand, der davonläuft - vor sich, vor Gott,
jemand, der sich dabei verfängt - in den Fängen des Todes.
Drei Tage und drei Nächte.

Jona,
der auch noch im Tod bei dem bleibt, was er gelernt hat,
der auch noch im Tod bei dem bleibt, vor dem er flieht.


Ich rief zu dem Herrn in meiner Angst, und er antwortete mir.
Ich schrie aus dem Rachen des Todes, und du hörtest meine Stimme.
(Jona 2,3)

Nach drei Tagen dem Leben wiedergegeben,
dem Licht entgegengestreckt -
gehorsam, aber dennoch mit einem Herz ohne Wärme.

Nach drei Tagen auferstanden von den Toten - das Licht selbst,
warm, zärtlich.
ER für uns.
Jemand, der uns entgegenläuft,
jemand, der Leben verströmt angesichts des Todes.
Sein Leben lang.

Jesus,
der auch noch im Tod bei dem bleibt, der ihn in den Tod schickt.
Christus,
der auch noch im Tod der bleibt, der er ist.


Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
(Joh. 8,12)

Und ich selbst?
Jemand, die davonläuft - vor sich, vor Gott,
jemand, die sich dabei verfängt in den feingliedrigen Maschen der Angst,
tagelang, nächtelang.
Ich selbst,
die ich stark sein möchte auch angesichts des Todes,
die ich hoffen möchte auch gegen die Angst,
die ich reden möchte mit dem, der beides überwand.

Auferstehung -
Wärme, die mich zum Leben stärkt;
Licht, das mich gegen die Angst hoffen läßt;
Strahlen, die mich zum Licht ziehen:
Auferstehung, die durch die Finsternis bricht.
Quatember 1989, S. 5

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-23
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