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Religiöse Reden
von Frank Lilie

LeerAlbrecht Peters: Herr, wohin sollen wir gehen ... ? Beispiele seelsorgerlicher Theologie (hrsg, von Dr. Otto Diehn und Elfriede Buchholz, Sievekingallee 90, 20535 Harnburg, dort zum Selbstkostenpreis von DM 24,80 erhältlich ), Hamburg 1999, 258 Seiten.

LeerDer 1987 verstorbene Albrecht Peters ist noch in verschiedenen Zusammenhängen und Kreisen eine wichtige Größe. Als Pfarrer in Hamburg, als Lutherforscher und Interpret der Katechismen Luthers, dieses Fixsterns in seinem Denken, als Professor für Systematische Theologie, als Michaelsbruder und nicht zuletzt als gefragter Referent und Leiter geistlicher Übungen ist er noch vielen in Erinnerung. Über lange Jahre hat er im Einkehrhaus der Ansverus-Kommunität in Hamburg-Aumühle Treffen zu theologischen und spirituellen Fragen begleitet und geführt, „ausgesonderte Tage” der Besinnung und Betrachtung, bei denen häufig biblische Texte oder zentrale Glaubensfragen bedacht und meditiert wurden.

LeerZwei langjährige Weggefährten Peters' haben nun alte Aufzeichnungen und Mitschriften neu entdeckt und im Selbstverlag für einen breiten Leserkreis zugänglich gemacht. 46 Texte wurden in die neun Abschnitte Gebet, Gottesdienst, Heiligung und Rechtfertigung, Jesus Christus, Kreuz, Abendmahl und Beichte, Anthropologie und Heiliger Geist eingeteilt. Immer geht es dabei um das eine Herzstück des reformatorischen Glaubens, um den Losspruch von Sünde und Schuld in der theologia crucis und um das, was man die unwiderstehliche Gewalt der unbedingten Gnade nennen könnte. In katechetischen Erläuterungen und behutsamen meditativen Annäherungen läßt Peters seine Hörerschaft an dem teilhaben, was ihm wichtig ist. Gerade diese freundlich-werbende subjektive Färbung macht den Reiz der Zusammenstellung aus und muß es auch gewesen sein, was die Teilnehmer an den ‚Ausgesonderten Tagen’ bereichert hat. „Beispiele seelsorgerlicher Theologie” - so lautet der Untertitel. Denkbar wäre auch „Beispiele biblischer Theologie” gewesen, aber das Beiwort ‚seelsorgerlich’ ist nicht zufällig, kennzeichnet es doch die Wirkung, die die Reden Peters' ausgeübt haben müssen, recht genau: Glaube braucht, neben seinem Vollzug, eben immer auch die Vergewisserung, die denkend Durchdringung.

LeerDie Texte waren nicht für die Lektüre bestimmt. Die gesprochene Sprache klingt an vielen Stellen durch. Allerdings entsteht in den Nachschriften so auch mitunter eine gewisse Kurzatmigkeit und Undeutlichkeit, die beim Leser etwas störend wirken kann. Für den Vortrag eignen sie sich darum weniger. Aber als Hilfe zur Besinnung für sich oder auch im kleinen Kreis kann man das Buch gut zur Hand nehmen.

Quatember 2000, S. 110-111
© Frank Lilie

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-08-13
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