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von Walter Uhsadel |
![]() Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen, Du, den man lobet im Himmel! Du sprachst: Es werde Licht, und es ward Licht. Du stelltest den Menschen ins Licht vor Deinem Angesicht, ein Bild, das Dir gleich sei. Sein Auge schaut die Wunder Deiner Schöpfung. Es folgt den Bahnen der Sterne. Es grüßt die Strahlen des anbrechenden Tages. Es nimmt die Strahlen der Sonne auf. Es sieht die Lilien auf dem Felde und die Ernte auf den Äckern. Sein Ohr vernimmt den Jubel Deiner Geschöpfe, das Sausen des Windes und das Brausen des Meeres. Es hört den Donner als Boten Deiner Herrlichkeit und das Rauschen des Regens, mit dem Du die Erde erquickst. Sein Fuß schreitet über die Erde, die ihn trägt. Sanfte Pfade und dornige Wege durchmißt er, von Dir geleitet. Seine Hand richtet ihr Werk aus, wie Du befohlen hast: Macht euch die Erde Untertan. Sie fühlt die Wunder des Lebens, das Du Deinen Geschöpfen gabst. Sie spürt die Kühle der Erde und die Härte des Steines. Sie arbeitet und ruht nach Deinem Gebot. Sie hütet und dient unter Deinem Segen. Seine Seele leuchtet unter Deinem Glanze und sein Geist forscht Deinen Ratschlüssen nach. Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast Du ihn gekrönt. ![]() Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen, Du, den man lobet im Himmel! Dein Name ist über mir genannt, und bei meinem Namen hast Du mich gerufen, daß ich Dein eigen sei. Ich aber bin meine Wege gegangen und achtete Deines Rufes nicht. Dennoch ging Deine Liebe mir nach. Sie folgte mir, wohin ich auch ging. Sie war mir zur Seite in Stunden der Freude. Sie stand bei mir in Zeiten der Not und Schuld. Sie fand mich in der Dunkelheit der Welt und führte mich heim ins Licht vor Deinem Angesicht. Sie umhüllte mich mit dem Kleide des Erbarmens. Sie tat den Reif der neuen Kindschaft an meine Hand und umkleidete meinen Fuß, daß er nach dornigem Wege fröhlich schritte. Herr, ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die Du an Deinem Knechte getan halt. ![]() Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen, Du, den man lobet im Himmel! Ich will auf Erden einstimmen in den himmlischen Lobpreis. Du hast mich erneut nach dem Bilde Deiner Liebe, Deinem Sohne. Siehe - der Mensch. Ich will Sein Bild meinem Herzen einprägen. Ich will Ihm dienen und durch Ihn Dein eigen sein. Ich will Ihm folgen auf dem Wege des Gehorsams, denn Er macht mich mächtig, daß ich alles vermag zu Deinem Wohlgefallen. Er spricht zu mir: Siehe, Ich bin bei Dir alle Tage bis an der Welt Ende. ![]() Evangelische Jahresbriefe 1948, S. 105-106 |
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