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von Svend Borregaard |
Die Bruderschaft des heiligen Ansgar (Fraternitas Sancti Ansgarii, abgekürzt: FSA) wurde 1933 am 3. Februar, dem Gedächtnistag Ansgars, gestiftet. Die dänische Kirche ist evangelisch-lutherisch, mit den drei ökumenischen Symbolen und der Confessio Augustana Invariata und Luthers Kleinem Katechismus als verpflichtenden Lehrdokumenten, auf die alle Priester vor ihrer Ordination dem Bischof gegenüber ein feierliches Gelübde ablegen müssen. Die alten kirchlichen Traditionen sind zum großen Teil beibehalten. Die Sakramente sind hoch in Ehren gehalten. Der Hauptgottesdienst ist die „Hochmesse” mit Predigt und dem heiligen Abendmahl. Viele gehen aber nur zur Kirche bei speziellen Gelegenheiten oder an den großen Festtagen, besonders an Weihnachten. Im Gottesdienst ist die Gemeinde sehr passiv und überläßt alle Aktivität dem Priester, Diakon, Organisten und Chor. Kyrie, Gloria und andere liturgische Gesänge werden oft in metrischen Übersetzungen gesungen oder mit Kirchenliedern ausgetauscht. Die Beichte ist zum Teil formalisiert. In den meisten Kirchen beichten alle Kommunikanten auf einmal; doch die Absolution wird den einzelnen mit Handauflegung gegeben. Ein Kreis von Priestern und Laien. die sich nach einer Bereicherung und Belebung des gottesdienstlichen Lebens und des persönlichen Andachtslebens sehnten, arrangierte 1931 „Stille Tage” für Männer. Bei dieser Gelegenheit wurde die Hochmesse mit außergewöhnlicher Feierlichkeit gehalten und das Stundengebet, das seit 150 Jahren in Dänemark ausgestorben war, wurde wiederaufgenommen. Die „Stillen Tage” wurden 1932 wiederholt, und nun entstand der Gedanke, eine Bruderschaft zu stiften. Die endgültige Stiftung folgte 1933. Der erste Frater Superior war Pfarrer Johannes Bruun, der auch die grundlegende Arbeit für die Wiederherstellung des dänischen Stundengebets ausgeführt hatte. Er hat in Friedrich Heilers „Eine Heilige Kirche” (1.-3. Heft 1935, p. 17-21) einen Bericht über die Gründung gegeben. Nach seinem Tode 1939 wurde Frater Superior Propst Gudmund Bruun, dessen Nachfolger der jetzige Superior, Pfarrer Svend Borregaard, ist, Im Jahre 1946 wurden zum erstenmal Stille Tage für Frauen abgehalten, und bald danach wurde der ursprünglich in Indien gestiftete Orden der franziskanischen Minderen Schwestern (s. Eine heilige Kirche”. 1.-3- Heft 1935, p. 48-53), dessen leitende Schwester, Dr. Anna Bramsen, Dänin ist, der FSA angeschlossen. Seit 1950 gibt es auch Ansgarianerinnen, die derselben Regel wie die Ansgarianer folgen und die also nicht franziskanisch sind, sondern einen dritten Zweig der Ansgarbruderschaft bilden. Die liturgischen und seelsorgerischen Gedanken, die für unsere Bruderschaft grundlegend sind, haben auch viele andere Männer und Frauen in der dänischen Kirche bewegt, und was erreicht ist, ist bei weitem nicht der FSA zum Verdienste anzurechnen. Wir sind aber dankbar, daß es uns vergönnt worden ist, eine Hand dabei zu reichen. Die Fraternitas zählt heute 30 Ansgarianer, 7 Ansgarianerinnen und 21 Franziskanerinnen als Mitglieder. Die Ansgarianer und Ansgarianerinnen tragen ein kleines Silberkreuz mit den Buchstaben FSA, dies Franziskanerinnen ein kleines braunes Kreuz aus Holz . Sie haben auch eine schlichte braune Ordenskleidung, die sie jedoch nicht verpflichtet sind, immer zu tragen. Stille Tage, an denen nicht nur Brüder und Schwestern, sondern alle Interessierten teilnehmen können, wurden 1953 viermal abgehalten: einmal für Männer, zweimal für Frauen und einmal für Männer und Frauen. Es ist aber immer zu beobachten, daß die Brüder und Schwestern am gewöhnlichen gottesdienstlichen und kirchlichen Leben ihrer Pfarrgemeinde teilnehmen. Die FSA will unter keinen Umständen eine „Kirche in der Kirche” sein; sie will in der Kirche und in den Pfarrgemeinden dienen. Was wir wollen, ist am besten zu ersehen aus einem Gebet, das den Brüdern und Schwestern empfohlen ist. Herr, unser Gott, himmlischer Vater, so wie dein Diener Ansgar beten auch wir, daß du aus Gnaden das Wunder uns zu guten Menschen zu machen tuest.Quatember 1954, S. 41-42 |
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