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Begegnung der Bruderschaften und Kommunitäten
von Heinz-Günter Nowak

LeerSchon in den vergangenen Jahren haben Begegnungen zwischen Bruderschaften und Kommunitäten stattgefunden, insbesondere zwischen solchen, die sich den „evangelischen Räten” Armut, Keuschheit und Gehorsam verpflichtet wissen, wie das zum Beispiel für die Bruderschaft vom Kreuz (Ottmaring), die Kommunität Casteller Ring (Schwanberg), die Kornmunität Imshausen und den Ordo Pacis (Hamburg) zutrifft.

LeerDie Begegnung, die vom 24.-26. April 1979 im Kloster Kirchberg stattfand, hatte einen weiten Spannungsbogen. Eingeladen waren alle Gemeinschaften, die durch das Band gegenseitiger Fürbitte umschlossen und im Fürbittengebet der Michaelsbruderschaft verzeichnet sind. Durch die Anwesenheit von Brüdern des Ordo Crucis (Norwegen), der Cornmunity of Resurrection (England) und der Compagnonnage St. Michael (Frankreich), nicht zuletzt durch die Abgesandten der Benediktinerabteien von St. Matthias-Trier, von Niederaltaich und Neresheim hatte das Treffen einen ökumenischen Rahmen. Bedeutsam war auch, daß zwei Angehörige des Johanniterordens als „Beobachter” zugegen waren.

LeerDie Gespräche waren durchweg gekennzeichnet durch große Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft, aufeinander zu hören und Einblick in das Selbstverständnis und Leben der einzelnen Gemeinschaften zu geben. Die gastliche Atmosphäre von Kloster Kirchberg wurde dankbar empfunden, und das Verbundensein im Gebet der Tageszeiten und den Feiern der Messe ließ die insgesamt 20 meist durch zwei Abgesandte vertretenen Schwestern-, Bruderschaften und Kornmunitäten die innere Verbundenheit derer erfahren, die umgetrieben sind von der Frage, wie verbindliches Leben möglich ist und das Umsetzen von Glauben in Leben verwirklicht werden kann. Den Ertrag dieses Treffens darf man wohl für alle Teilnehmer wie folgt zusammenfassen:


1. Die spontane Freude des Sich-Kennenlernens und der immer wieder ausgesprochene Wunsch: Besucht uns einmal!
2. Die Erfahrung, daß Fürbitte nur da wirklich konkret werden kann, wo sie durch leibhafte Begegnung immer wieder mit Inhalt gefüllt wird.
3. Die Gefahr der Introvertiertheit und der Ghettoisierung war in keinem Falle gegeben. Durch den Bezug auf die Kirche, gerade auch bei den mit einem Durchschnittsalter von 2-3 Jahren jungen Kommunitäten (eindrucksvoll deren Berichte über einen vielfältigen diakonischen Einsatz durch Jugendarbeit, Hilfe für Strafgefangene und Strafentlassene u. a.) wurde die Verantwortung deutlich, in welcher diese Kommunitäten der Kirche gegenüber oft über die Ortsgemeinde hinaus stehen.
4. Die immer wieder geäußerte Bitte, das in Kirchberg so fruchtbar begonnene Gespräch fortzuführen. Ein Ausschuß soll unter Leitung des Ältesten der Evangelischen Michaelsbruderschaft, der dieses Treffen in einer von allen Teilnehmern dankbar empfundenen Weise leitete, die nächste Begegnung - voraussichtlich wird sie 1981 stattfinden - vorbereiten.

Quatember 1979, S. 169-170

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-11-08
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