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Die großen Dome
von Maria Loohuus

Ich sehne mich immer nach großen Domen,
wo unter dämmrigen Bogen die Andacht glüht,
wo in Altären die Weisheiten wohnen,
wo Zeit um Zeit ins Ewige verblüht.

Ich mag die Mehrzweckräume nicht leiden,
wo so viel Helle ist und doch nicht das Licht,
wo in Gesprächen die Geister sich scheiden,
wo alles da ist, nur das Heilige nicht.

Ich kann auch die Predigtkirchen nicht lieben,
wo es nach Sauberkeit riecht, nach „neu renoviert”,
wo mit dem Irrtum die Wahrheit vertrieben;
das Wunder aber sitzt im Turm und friert.

Die großen Dome verträumen die Zeiten,
unpraktisch, teuer und nur von Ästheten gefragt.
Keiner vermag das Geheimnis zu deuten,
nur der erahnt es, der die Stille wagt.
Quatember 1983, S. 1

Leserbriefe:
Edith Thomas
Gerd Muschinski
Horst Hildemann
Uwe Groon

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-04-09
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