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von Volker Keller |
(zu Peter Beyerhaus, QUATEMBER 58,1994, Heft 2, S. 90-98) Es ist erfreulich, daß Peter Beyerhaus sich des Themas „Meditaton” annimmt. Berechtigt ist auch seine profilierte Darstellung christlicher Spiritualität gegenüber andersgearteten fernöstlichen Ansätzen. Was mich jedoch stört, ist seine sehr einseitige Sicht nichtchristlicher Religionen; er wird ihnen in keiner Weise gerecht, wenn er schreibt, „in den nichtchristlichen Religionen ginge es um die Selbstverherrlichung des Menschen” und um „sublimierte Selbstsucht im religiösen Gewande”. Nichtchristen pauschal zu bezichtigen, es ginge ihnen um die ”Befriedigung ihrer Genußsucht” und ihnen anzudrohen, am Ende bliebe dann für sie nur der endgültige Tod, ist abwegig und geht zu weit. Um nur ein Gegenbeispiel aus der allgemeinen Religionsgeschichte zu benennen, sei die vergleichende Forschung über Martin Luther und den Amida-Buddhisten Shinran genannt. Was die Erlösungslehre betrifft, sind beide religiösen Denker so weit beieinander, daß man historische Abhängigkeiten vermutet. Shinran ist nicht weniger demütig vor der letzten Wirklichkeit wie Luther. Das Verhältnis von Christentum und den anderen Religionen läßt sich heute nicht mehr mit dem alten Schema weiß-schwarz, gut-böse bestimmen - dafür hat die Religionsforschung zu viel Material geliefert, das die Ernsthaftigkeit der anderen und die Tiefe ihrer religiösen Erfahrung belegt.Volker Keller, Bremen Quatember 1995, S. 59 |
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